Skifahren
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Flexibel, digital, neu: Vorarlberger Bergbahnen setzen auf Dynamic Pricing

Dynamic Pricing ist das Buzz-Word des diesjährigen Winters. Aber was bedeutet der Begriff überhaupt? Und was ist das Spannende am Dynamic Pricing für Vorarlbergs Bergbahnen und auch die Hotellerie? Die Digitalen Perspektiven erklären das neue Preismodell.  

Mit der Wintersaison 2022/23 führt der Bergbahnen-Verbund Montafon Brandnertal „Dynamic Pricing“ ein. Damit sollen Auslastungsspitzen künftig über Preisanpassungen geglättet werden. Das bedeutet konkret: Je nach Faktoren wie Buchungszeitpunkt, Nachfrage und Wetter verändern sich die Preise – eben dynamisch.  

Flexibel und Online

Verantwortlich für die Preisänderungen sind nicht die Mitarbeitenden an der Kasse, sondern ein eigener Algorithmus. Frühbucher*innen werden damit in der Regel günstiger buchen können, so der Bergbahnen-Verbund. In der Nebensaison und an schwächeren Tagen unter der Woche soll das Skifahren so ebenfalls attraktiver werden. Im Gegenzug dazu wird es an den starken Tagen und an der Tageskasse entsprechend teurer. Damit möchten die Verantwortlichen die Besucher*innen auch dazu motivieren, vermehrt online zu buchen und den Ansturm auf die Kassen reduzieren.  

Bekannt aber mit neuem Anwendungsfeld

International nutzen immer mehr Skigebiete ein Dynamic-Pricing-Modell, Zermatt beispielsweise bereits seit vier Jahren. Neben dem Verbund Montafon Brandnertal ist es in Österreich etwa in Sölden, Gastein oder im Gebiet Ski amadé im Einsatz. Wem das System bekannt vorkommt, der hat übrigens nicht unrecht: Dynamic Pricing ist keine neue Erfindung. Für Flugreisen ist es beispielsweise schon lange im Einsatz. Auch verschiedene Hotels und Buchungsplattformen setzen darauf.  

Auch kritische Stimmen…

Dynamic Pricing hat – wie oben genannt – eindeutig Vorteile. Aber es gibt auch kritische Stimmen. So wird der Preisvergleich für Kund*innen eher schwierig, vor allem da im Moment auch unterschiedliche Systeme im Umlauf sind. Kurzentschlossene zahlen bei Dynamic Pricing ebenfalls wortwörtlich drauf. Die tatsächlichen Kosten lassen sich schwer vorab einschätzen, wird erst an der Tageskasse gekauft. Jedenfalls die Zukunft wird zeigen, wie viele Kund*innen tatsächlich bereit sind, auf eine Onlinebuchung umzuschwenken – auch wenn diese in den vergangenen Jahren bereits kräftig zunahmen. Im Hotelbereich sollte diese Hürde weniger schwer sein, denn Onlinetools dieser Art sind hier bereits weit verbreitet und üblich.