Metaverse und Augmented Reality
Geht es nach Facebook – beziehungsweise Meta – ist Augmented Reality das neue Trendthema für 2022 und die kommenden Jahre. Das sogenannte „Metaverse“ soll eine Weiterentwicklung des Internets sein und die digitale Welt mit der realen vereinen. Neben dem Social-Media-Riesen arbeiten auch Google und Apple an neuen Projekten in diese Richtung. Die Ideen klingen vielversprechend, allerdings gab es schon vor knapp 10 Jahren mit Google Glass und der ersten Oculus Rift-Brille einen ersten Hype um Augmented Reality, der entgegen aller Ambitionen im Sand verlief.
TikTok gibt den Ton an
In der digitalen Welt ist und bleibt auch 2022 das Trendthema Videocontent. Und da gibt eine Plattform ganz klar den Ton an: TikTok. Auch wenn das Unternehmen aus vielerlei Gründen kritisiert wird (siehe auch die Diskussion rund um seinen Algorithmus), trifft es doch den Zeitgeist besser als alle Konkurrenten – die sich vieles von der chinesischen Plattform abschauen. Wer die neuesten Trends und kommenden Stars sehen will, sucht sie am besten auf TikTok.
Influencer Commerce
Und wer die neuen Stars auf TikTok gefunden hat, der kann sie für sein eigenes Marketing einsetzen. Aber statt einfach nur Empfehlungen abzugeben, wie wir es vom Influencer Marketing sonst gewohnt sind, werden Influencer*innen nun selbst zur Verkaufsplattform: „Influencer Commerce“ heißt das Zauberwort. Wer wissen will, wie das funktioniert, wirft am besten einen Blick nach Asien. In China sind Live-Streams mit Influencer*innen inklusive Liveshopping bereits ein sehr umsatzstarkes Feld. Was für Ausmaße das annehmen kann, lässt sich ziemlich eindrucksvoll am Beispiel der chinesischen Streamerin Huang Wei – auch bekannt als Viya - sehen: 2019 soll sie im Rahmen des Singles-Day, Chinas größtem Shopping Tag, mit ihrem Team Waren im Wert von über 300 Millionen Euro verkauft haben.
Social Selling
Wenn der Verkauf lieber in eigenen Händen bleiben soll, dem sei „Social Selling“ ans Herz gelegt. Es bildet ein wärmeres Gegenstück zu der unbeliebten Kaltakquise. Statt aus dem nichts mit einem Angebot bei potentiellen Kund*innen anzuklopfen, geht es hier darum, erst eine Kundenbeziehung über die Sozialen Medien aufzubauen – aus User*innen werden Kund*innen. Dazu werden die Menschen zu einem sinnvollen Austausch angeregt. Vor allem in Zeiten von „social distancing“ gewinnt diese Verkaufsstrategie 2022 im digitalen Raum an Bedeutung.
Kundenservice neu gedacht
Aber nicht nur im Verkauf verändern sich die Methoden: Auch der Kundenservice kann dank der Technologie neu gedacht werden – und sollte es auch. Gerade jüngere Menschen tendieren eher dazu, eine Nachricht zu schreiben, als zu telefonieren. Das bedeutet aber nicht, dass 24 Stunden am Tag ein*e Mitarbeiter*in vor dem Computer sitzen und auf Anfragen warten muss. Automatisierung bei Bestellungen, Terminkoordination, Bewertungen oder Beschwerden sparen nicht nur den Kund*innen Zeit, sondern auch den Unternehmen. Digital eingelangte Bestellungen und Terminanfragen können gezielter und zeitunabhängig abgearbeitet werden, während automatisierte Antworten den Kund*innen versichern, dass ihre Nachrichten eingelangt ist. Auch Chatbots können bei einfachen Fragen schnell Abhilfe schaffen. Die Technologie wird immer beliebter und damit auch kostengünstiger, was sie auch für kleinere Unternehmen attraktiv macht.
Cloud Computing
Von Homeoffice und Corona befeuert, nahm Cloud Computing in den letzten zwei Jahren Fahrt auf. Jetzt, da die Technologie in vielen Unternehmen etabliert ist, können diese sich darauf konzentrieren, ihre ganzen Vorteile zu nutzen. Das heißt, es geht nicht mehr nur darum, dass Mitarbeitende ihre Daten auch von zuhause aus abrufen können, sondern auch um Lösungen wie Echtzeit-Analysen (z.B. über den aktuellen Standort von Waren in der Lieferkette), Internet der Dinge (z.B. Geräte, die defekte Teile selbstständig nachbestellen) oder Cloud-Marketplaces.
Cyber Security
Mit Cloud Computing einher gehen die Entwicklungen im Bereich Cyber Security. Die Technologie macht das Arbeiten nicht nur bequemer, sondern leider auch angreifbarer. So können zum Beispiel auch computergesteuerte Produktionsanlagen mittlerweile von außen gehakt und lahmgelegt werden. Auch Klein- und Mittelbetriebe sind zu Zielscheiben geworden. So fand erst im September 2021 ein Großangriff auf 34 Firmen aus Oberösterreich statt. Alle, die es noch nicht getan haben, sollten sich spätestens 2022 mit Sicherheitsmaßnahmen auseinandersetzen und ihre Mitarbeitenden für das Thema sensibilisieren.