Digitale Perspektiven
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#DP - Boom im Online-Lebensmittelhandel lässt auf sich warten

Kein Nachhause schleppen, keine überfüllten Gänge und keine Warteschlange: Online-Supermärkte sind auf den ersten Blick praktisch. Doch wie sieht es aus, wenn die Lieferanten die Lebensmittel nach Hause liefern und vor welchen Herausforderungen stehen die Händler?

Schon lange bestellen wir per Mausklick unzählige Artikel bei Zalando, Amazon und Co. Doch geht es um das Einkaufen von Lebensmitteln, sind wir bisher noch eher traditionell unterwegs. Obwohl Interspar, Billa oder Hellofresh längst Onlineshops führen, scheint das Phänomen der Lebensmittelbestellung noch nicht ganz im Alltag angekommen zu sein. Der Markt bleibt jedoch weiterhin in Bewegung – in Deutschland stieg vor rund einem Jahr auch Amazon fresh in das Geschäft ein – der Boom blieb jedoch bis heute noch aus.

Investition in die Zukunft
Der Markt des Online-Lebensmittelhandels wächst, doch die Händler stehen besonders zu Beginn vor großen Herausforderungen. Eine eigene Lieferflotte sowie die Lagerung und die Kosten für die Auslieferung der Ware bringen hohe Kosten mit sich. Obwohl der Markt zwar jährlich wächst, ist die Nachfrage nach Lebensmitteln im Onlinehandel noch immer gering. 2017 kauften laut der WKO sechs Prozent der Österreicher/innen ihr Essen im Internet – 2016 waren es zwei Prozent. So bleibt das Online-Geschäft bei vielen Händlern vorerst eine Investition in die Zukunft.

Frische Ware als Herausforderung
In Deutschland testete die Stiftung Warentest zehn Wettbewerber. Fazit: Richtig gut hat niemand abgeschnitten. In Sachen Pünktlichkeit und Kosten kamen die meisten Bestellungen zwar zum vereinbarten Termin und waren auch richtig zusammengestellt, zeigten jedoch bei der Frische einige Schwachstellen. Von 246 kühlungspflichtigen Produkten waren 136 bei der Anlieferung warm. Besonders bei Produkten wie Sahne, Fleisch, Fisch, Mozzarella oder Salat in Tüten ist das nach Angaben der Tester ein Risiko: Denn bei einer unterbrochenen Kühlkette können sich Keime vermehren und Ware verderben.

Warum kommt der Markt nicht richtig in Gang?
Momentan beschränken sich Online-Supermärkte teilweise auf große Städte, weil sich Anlieferungskosten für Kunden in ländlicheren Gebieten nicht lohnen würden. Stellt man sich jetzt aber einen Stadtbewohner vor, bei dem der nächste Supermarkt wahrscheinlich in höchstens 10 Minuten Fußmarsch erreicht ist, so wird der Grund des Problems schnell deutlich. Marktforscher erklären gegenüber dem Handelsblatt: „Bevor man sich am Computer oder per Tablet durch die Produktlisten geklickt hat und dann – weil man tagsüber selten zu Hause ist – auch noch eine zumeist kostenpflichtige Terminlieferung vereinbart, für die man dann auch noch wirklich zu Hause sein muss, geht der Stadtbewohner doch lieber schnell einmal vor die Tür und erledigt seine Einkäufe beim Händler um die Ecke“.

 

Fazit: Genauso viele Vorteile wie der Online-Lebensmittelhandel mit sich bringt, vor ebenso vielen Herausforderungen steht das Geschäft aktuell noch. Rund um das „E-Food“ bleibt es also spannend.

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