Digitale Perspektiven
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#DP - Bitcoin war gestern!

Durch Bitcoin wurde in den vergangenen Jahren die Aufmerksamkeit stark auf Kryptowährungen gelegt. Jetzt wird auch durch den Social Media Giganten Facebook der Finanzmarkt durch eine neue Kryptowährung beeinflusst.

Internet statt Bankkonto
Weltweit besitzen rund 1,2 Mrd. Menschen kein Bankkonto. Diese Zahl ist sogar höher, als die, jener Menschen, die keinen Internetzugang besitzen. Diese Tatsache ist auch Facebook Gründer Mark Zuckerberg bekannt und gab den Anstoß für seine neue Geschäftsidee. Er will ab 2020 Libra – eine neue Kryptowährung – auf den Markt bringen, mit welcher man nicht nur Online, sondern auch in Geschäften bezahlen kann. Dies würde bedeuten, dass plötzlich 2,4 Mrd. Facebook-User Zugriff auf diese Währung hätten.

Während die meisten Kryptowährungen sehr anfällig für Kursschwankungen sind, will Zuckerberg sicherstellen, dass Libra an viele Währungen gekoppelt ist. Dies soll die Währung schwankungsresistenter machen. Zusätzlich stehen 28 große Firmen des Sillicon Valley, unter anderem Uber, Spotify und Vodaphone hinter Libra. Weiters soll Libra dann auch an Staatsanleihen gekoppelt werden. Dadurch wirkt Zuckerberg der allgemeinen Anfälligkeit von Betrug bei Krypowährungen entgegen.

Blick durch die rosarote Brille?
Doch es gibt auch Nachteile. Facebook ist etwa durch den Missbrauch von Daten beziehungsweise die extreme Datenmacht und die immense Useranzahl bekannt. Letzteres könnte die Stabilität des Finanzsystems stören, da selbst die größte US-amerikanische Bank (JPMorgan Chase) weniger digitale Nutzer hat, als der Social-Media Gigant. Damit – insofern alles nach Plan läuft – würde Libra zur größten Währungseinheit der Welt werden.

Mehr Schein als Sein?
Nicht nur Facebook-Kritikern sind skeptisch. Auch die User selbst haben durch die Fake-Angebote, welche über Facebook selbst beworben werden, Zweifel. Dies mindert bereits jetzt das Vertrauen in die neue Kryptowährung. Verstärkt wird dies wiederum durch negative Äußerungen zahlreicher Politiker, Minister und Zentralbanken.

Wie viele Facebook-User dann tatsächlich von der digitalen Währung Gebrauch machen, bleibt offen. Würden Sie ihr Bargeld gegen das Facebook-Geld eintauschen?



Quelle: www.theeconomist.com, www.derstandard.at

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