

Vorarlbergs Industrie traf sich zum Expert-Talk mit Landesrat Mag. Marco Tittler
Die heimische Industrie zeigt mit aktuell rund 1.626 Nachwuchskräften in Ausbildung ein deutliches Bekenntnis zur Jugend und zum Standort Vorarlberg. Es ist jedoch dringend an der Zeit konkrete Zeichen zu setzen und Vorarlberg als Modellregion in Hinblick auf den allseits vorherrschenden Arbeitskräftemangel zu stärken und zu attraktiveren, um im internationalen Wettbewerb langfristig erfolgreich zu bleiben.
Das Expertengremium „AK-PW600“, der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV), bestehend aus den Personalleiter:innen Vorarlbergs größter Industrieunternehmen, trifft sich in regelmäßigen Abständen zum Austausch und gemeinsamen Strategieentwicklung. Am Donnerstag, den 17.11.2022, hat dazu, aufgrund der aktuell auf allen Ebenen herausfordernden Lage, ein durch die WKV gesondert einberufener Expert-Talk bei der Doppelmayr Seilbahnen GmbH gemeinsam mit Wirtschaftslandesrat Mag. Marco Tittler und der Abteilungsleiterin für allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten des Landes Vorarlberg, Mag. Christina Marent, stattgefunden. Im Rahmen des Austausches appellieren die Personalleiter:innen der Vorarlberger Industrie unter dem Vorsitzenden von Dr. Matthias Walter (Getzner Textil AG) für mehr Einsatz der Politik und Wirtschaft sowie für mehr Planungssicherheit für die kommenden Jahre.
Personalleiter:innen sehen die Politik in Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen der Lohn-Preis-Spirale und der erhöhten Gehältersituation sowie der Thematik der Kinderbetreuung und damit einhergehenden Standortattraktivität für junge Familien gefordert entsprechende Maßnahmen zu setzen. Zum Portfolio an Maßnahmen und vorgeschlagenen Pilot-Konzepten nahm Landesrat Tittler Stellung und kündigte insbesondere im Rahmen der neu gegründeten Fördergesellschaft mit dem Fokus der Weiterbildung und Höherqualifizierung respektive zur Aktivierung von Erwerbstätigen seinen Beistand an.
„Neue und kreative Anreizsysteme für ein gutes Arbeiten in Vorarlberg“
Als wesentlichen Schwerpunkt des Human Ressource Managements behandelten die Anwesenden die derzeit prekäre Lage am Arbeitsmarkt, respektive die Suche nach Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen sowie auch die Thematik der Lohn-Preis-Spirale. Die Personalleiter:innen sind sich einig, dass Vorarlberg aus allen strategischen Überlegungen heraus zur Modellregion werden muss und die Zugangshürden zum Arbeitsmarkt entsprechend zeitgemäß ausgerichtet werden müssen. „Die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte hat durchaus Erleichterungen für den Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt gebracht. Aufgrund des weiterhin sehr hohen Bedarfs an Mitarbeiter:innen sind für eine kontrollierte Fachkräfteeinwanderung jedoch weitere Schritte notwendig. Die Möglichkeit des Nachjustierens des Ausbildungs- und Sprachniveaus im Inland und der Wegfall des Ersatzkraftverfahrens würden durch vereinfachte und beschleunigte Verfahren eine wesentliche Erleichterung für die Unternehmen bringen. Die Personalleiter:innen sind auch bereit, als Modellregion gemeinsam mit der Politik neue und kreative Anreizsysteme für ein gutes Arbeiten in Vorarlberg zu entwickeln“, erklärt Matthias Walter.
Landesrat Marco Tittler sichert hinsichtlich der Überlegungen, Vorarlberg zu einer Modellregion, gemeinsam mit der Unterstützung Vorarlbergs Industrie, zu machen, Unterstützung zu sowie auch die vorgeschlagenen Maßnahmen bei Bundesminister Kocher zu deponieren. Insbesondere die Thematik der Mitarbeiterrekrutierung sowie die Attraktivierung der Kinderbetreuung am Standort sind ihm ein wesentliches Anliegen. Der Standort ist aufgrund der aktuell demografischen Entwicklungen dringend gefordert im Bereich der Höherqualifizierung sowie auch strategisch langfristige und nachhaltige Akzente im Bereich des ökonomischen Zuzuges zu setzen. „Neben der Fördergesellschaft für den Arbeitsmarkt Vorarlberg, die hier eine zentrale Rolle einnehmen wird, werden bewährte Projekte und Initiativen fortgeführt sowie um neue Maßnahmen ergänzt, um die Verfügbarkeit von Fachkräften bestmöglich sicherzustellen“, schließt Wirtschaftslandesrat Tittler.