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Preis-Meldepflicht-Modell steckt noch in Kinderschuhen

Die Vorarlberger Lebensmittelhändler:innen warnen vor einem Schnellschuss. „In dieser Sache gibt es noch zahlreiche offene rechtliche und technische Fragen“, warnt Fachgruppen-Obmann Alexander Kappaurer.

Der Handel reagiert abwartend auf die jüngsten Ankündigungen von Bundesminister Kocher in Bezug auf eine mögliche Preis-Meldepflicht für den Lebensmittelhandel. Denn die von den Händler:innen auch bereits in der Vergangenheit geäußerten Bedenken sind vielfältig.

Preisvergleiche häufig nicht objektiv zu machen
„Wir haben eine enorme Bandbreite an Produkten, die sich in ihrer Herstellung sowie den diversen Merkmalen wie Herkunft, Qualität, Bio- oder konventionellem Anbau stark unterscheiden“, erklärt Kappaurer und stellt klar: „Das macht einen direkten und objektiven Vergleich in einem Warenkorb äußerst schwierig, insbesondere im Frischesortiment.“ Im Gegensatz zu homogenen Gütern wie Treibstoff oder Haushaltselektronik gestalte sich der Vergleich daher deutlich komplexer. 

Negative Auswirkungen auf Qualität und Regionalität 
Der Vorarlberger Lebensmittelhandel lege seit vielen Jahren großen Wert darauf, heimische, regionale Produkte im Sortiment abzubilden, um die kleinstrukturierte Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung im Land zu unterstützen, sowie Wertschöpfung im Ländle zu generieren, Arbeitsplätze zu halten und gleichzeitig Umwelt- und Klimaschutz zu fördern. „Wir wollen die Transportwege kurzhalten, zudem haben unsere Bemühungen in diese Richtung gezeigt, dass die heimische Landwirtschaft vorrangig über Aspekte wie Qualität, Herkunft, Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Wettbewerb bestehen kann“, betont der Fachgruppenobmann. Eine rein auf den Preis fokussierte Preisvergleichs-App könne zu einer Preisspirale nach unten führen und die Qualität sowie die heimische Produktion beeinträchtigen, was insbesondere die regionale Landwirtschaft unter Druck setzen würde, gibt Kappaurer zu Bedenken.  

Hohe Kosten, wenig Nutzen
Im Lebensmitteleinzelhandel herrscht bereits ein hohes Maß an Preistransparenz. Preise und Angebote werden flächendeckend über verschiedene Kanäle wie Flugblätter, TV, Radio, Webseiten und Online-Shops kommuniziert. Eine zusätzliche Transparenzdatenbank würde keinen spürbaren Mehrwert bieten stattdessen hohe Kosten für den Steuerzahler verursachen und einige wettbewerbsrechtliche Bedenken mit sich bringen. „Es braucht eine zielgerichtete Vorgangsweise, die alle finanziellen und rechtlichen Fragen in Betracht zieht, um am Ende ein gutes Ergebnis für unsere Kund:innen zu erzielen. Ein Schnellschuss in Form einer App, die in Folge wenig Anklang findet, nützt niemandem, sondern wird zu einer reinen finanziellen Belastung“, führt Alexander Kappaurer aus.

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