© Bundessparte Industrie

Österreichs Industrie fordert „zukunftssichere Energieversorgung“

Gasversorgung sicherstellen, Weichen für Wasserstoffwirtschaft stellen – Energie und Arbeitskräftemangel im Zentrum der WK-Industrieklausur.

Österreichs Industrievertreter drängen auf eine „zukunftssichere Energieversorgung der Industrie“, sowie Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel. Unter anderem gefordert werden schon jetzt Maßnahmen zur Gasspeicherung für den Winter 2023/2024. „Wir müssen auf politischer Ebene für eine professionelle und kosteneffiziente Sicherung der Gasversorgung für den kommenden Winter sorgen“, betonen Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), und Markus Comploj, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg, bei der Industrie-Klausur im niederösterreichischen Mauerbach. 

Wasserstoff für Industrie leistbar und attraktiv machen

Dazu brauche es unter anderem eine Diversifizierung der Erdgas-Lieferländer samt Ausbau der erforderlichen Infrastruktur zur Anbindung an LNG-Terminals in Deutschland, Italien und Kroatien. Die EU-Plattform für gemeinsamen Gaseinkauf müsse rasch und unter Einbindung der gasverbrauchenden Industrie ins Laufen gebracht werden. Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Industrie auf rasche Weiterentwicklungen in Sachen Wasserstoff. „Wir müssen jetzt die Weichen für die Wasserstoffwirtschaft stellen“, sagt Menz. Das betreffe einen forcierten Ausbau der entsprechenden Infrastruktur ebenso wie ein konsequentes Vorantreiben des nationalen Rechtsrahmens für die Wasserstoffwirtschaft unter Beachtung von Importen, Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit. Und: „Förderregime und Infrastrukturfinanzierung müssen so gestaltet werden, dass der Einsatz von Wasserstoff für die Industrie tatsächlich leistbar und attraktiv wird.“ 

Maßnahmen-Mix gegen Arbeitskräftemangel

Im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel drängen die Industrievertreter auf Erleichterungen bei der Zuwanderung, Maßnahmen zur Erhöhung der Frauenerwerbsquote sowie Initiativen, um Menschen über 55 länger in Beschäftigung zu halten und die Erwerbstätigkeit von Pensionisten zu fördern. „Es fehlt in Österreich nicht mehr nur an Fachkräften, sondern an Arbeitskräften generell“, erklärt WKV-Industriespartenobmann Comploj. „Hier braucht es einen Mix an Maßnahmen.“

Auf der Maßnahmen-Liste der Industrie finden sich unter anderem ein Rechtsanspruch auf einen wohnortnahen, ganztägig und ganzjährig verfügbaren Kindergartenplatz und weitere Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte durch ein Jobsuch-Visum für sämtliche Kategorien samt der Möglichkeit, Probe zu arbeiten. Außerdem zur Diskussion gestellt werden steuerliche Anreize für den Wechsel von Teil- auf Vollzeit. Selbstverständlich ist laut Comploj auch, dass die heimische Industrie weiterhin auf die Lehrlingsausbildung setzt und in die heimischen Schulen investiert, um der heimischen Jugend spannende Perspektiven zu bieten. 

Weitere Newsmeldungen

Wasserstoff-Technologien: Wichtige Rolle für die Energiewende

Wasserstoff-Technologien: Wichtige Rolle für die Energiewende

Nächster Schritt nach der Errichtung einer Pilotanlage an der HTL Dornbirn: Vorarlbergs Industrie organisierte Wasserstoff-Exkursion nach Tirol und ins Südtirol für HTL-Lehrer:innen.

2.6.2023
Mehr lesen

Teuerung trübt die kommende Winterbuchungslage

Stimmungsbarometer in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft: Preisanstiege sind die aktuell größte Herausforderung für die Branche.

1.6.2023
Mehr lesen

Arbeiterkammer argumentiert bei Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung unvollständig

Inflation: Fakten lassen sich nicht wegdiskutieren, auch nicht durch einseitige oder nur Teilaspekte berücksichtigende Lösungsansätze. „Die Arbeiterkammer muss da schon etwas genauer hinschauen“, sagt WKV-Präsident Wilfried Hopfner.

31.5.2023
Mehr lesen
zurück zur News- & Meinungenübersicht