Eine Zukunftsvision für Vorarlberg
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Eine Zukunftsvision für Vorarlberg

Einblick. „Potenziale der Circular Economy und Cradle to Cradle in Vorarlberg“ lautet der Titel einer Studie von Prof. Michael Braungart und Haixand Qian, in die Interessierte vor Kurzem einen ersten Einblick erhielten. 

Die Vision: 2050 Welt soll jedes produzierte Produkt biologisch abbaubar sein. Die Frage: Was brauchen wir um dieses Potenzial einer Kreislaufwirtschaft in der Region umzusetzen - umweltpolitisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich? Für WKV-Präsident Wilfried Hopfner geht es darum den Wirtschaftsstandort zustärken und weiterzuentwickeln, nachhaltige und positive Beispiel zu zeigen, denn „neben den vielen wichtigen Themen in den einzelnen Unternehmen stellt sich immer die Frage, wie wir Ökonomie und Ökologie unter einen Hut bringen.“ Er sei „persönlich überzeugt, dass die Politik die Rahmenbedingungen schafft, aber es braucht uns alle um unsere Welt, die Menschen und die Unternehmen in diese Zukunft zu begleiten. Die Welt retten werden wir, wenn wir Initiativen setzten, die von jedem einzelnen von uns ausgehen: Lasst uns das gemeinsam tun!“ Wie weit die Unternehmen auf diesem Weg schon sind wurde im WKV-Strategieprozess Dis.Kurs Zukunft im Rahmen des Themenfeldes Nachhaltigkeit schon breit diskutiert. Nun folgte im designforum in Dornbirn ein erster Einblick in die Studie„Potenziale der Circular Economy und Cradle to Cradle in Vorarlberg.“  

Klimapositiv in die Zukunft

Ins Thema führte Prof. Michael Braungart (EPEA) ein, anhand von Modellregionen soll das Konzept gelebt werden: „Gerne wird von Klimaneutralität gesprochen das geht aber nur, wenn wir nicht existieren, deshalb spreche ich von klimapositiv. Denn wir schützen nicht, wenn wir weniger zerstören. Viel wichtiger ist es, alles als Nährstoff zu verstehen, sprich, dass die Dinge nützlich sind.“ Neues braucht laut Prof. Braungart „Verlässlichkeit und Vertrauen, dafür ist Region Vorarlberg prädestiniert.“

Haixand Qian kommt aus Schanghai und arbeitet seit 16 Jahren bei Prof. Braungart in Hamburg. Sie berichtet einführend von den vier Elementen auf denen die Studie fußt: Der erste Teil umfasste die Recherche und Analyse der Wirtschaftslage in Vorarlberg mit Blick auf den Zusammenhang zwischen den Circular Economy, Cradle to Cradle und Zirkularität; der zweite Teil eine große Umfrage unter WKV-Mitgliedern bzw. die Analyse der Ergebnissen und Erkenntnissen; im dritten Teil fand eine Workshopsreihe zum Thema Circular Economy, Cradle to Cradle Konzept und Innovation mit anschließenden Vertiefungsworkshops mit TRAVO; der vierte Teil enthält eine Zusammenfassung und Vorschläge mit Vision, Handlungsoptionen, Check-Liste und Roadmaps.  

Eine Studie in vier  Teilen

Die komplette Studie „Potenziale der Circular Economy und Cradle to Cradle in Vorarlberg“ wird Ende 2022/ Anfang 2023 für Interessierte online abrufbar sein. Vorab wurden von Haixand Qian interessante Einblicke in das Studienmaterial gewährt: So haben von den Umfrageteilnehmern 30 Prozent haben bereits vom Cradle to Cradle Konzept gehört und 32 Prozent der Teilnehmer:innen haben starkes Interesse an Weiterentwicklung im Bereich Circular Economy. Bei der Analyse zeigte sich laut Studienautorin Qian außerdem, dass führende Unternehmen in Vorarlberg bereits mit zirkulären Konzepten arbeiten.

Auch Ideen für Pilotprojekte wurden bereits entwickelt, so zum Beispiel: Cradle to Cradle Lab, Beinwell Produkte, App Waschmalando, Urban Mining und Material Passport, Cradle to Cradle Tankstelle, Circular Plattform für Krankenhaus Vorarlberg, Innovationsnetzwerk „Circular Economy Vorarlberg“.

Abschließend ergriff nochmal WKV-Präsident Wilfried Hopfner das Wort: „Jetzt braucht es die Vernetzung – wenn das Konzert in Berlin (siehe Video rechts) als Beispiel nehmen – freue ich mich, wenn auch hier die Ideen sprießen werden, sich verdichten. Also lasst uns nicht über Steine stolpern, sondern gemeinsam daran arbeiten – damit Vorarlberg eine Modellregion werden kann.“

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