

Die Arbeitsmarktreform jetzt angehen
Der Fachkräftemangel ist längst zu einem Arbeitskräftemangel geworden – daher gilt es sämtliche Potenziale zu heben, unter anderem durch mehr Beschäftigungsanreize. Über dieses Ausschöpfen der Möglichkeiten konnte ich mich diese Woche mit Arbeitsminister Martin Kocher und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler in einem intensiven Gespräch bei ihrem Besuch in der Wirtschaftskammer Vorarlberg austauschen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist sicherlich, die Menschen länger im Arbeitsprozess zu halten. Eine Reform des Steuersystems - z.B. aussetzen des Pensionsversicherungsbeitrags - könnte ältere Beschäftigte motivieren, eben länger im Job zu bleiben. Steuerliche Anreize brauchen aber auch die Teilzeitbeschäftigten, hier vor allem Frauen.
Zudem ist jetzt eine umfassende Arbeitsmarktreform notwendig, die Menschen wieder rasch in Beschäftigung bringt und Arbeit und nicht Arbeitslosigkeit fördert. Unsere Betriebe sind nicht nur aufgrund des sich immer weiter verfestigenden Arbeits- und Fachkräftemangels mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Im Kampf gegen diese Entwicklung spielt eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik eine zentrale Rolle. Die Bekämpfung des Arbeitskräftemangels bildet daher bei all den anderen großen Herausforderungen weiterhin einen zentralen Arbeitsschwerpunkt der Wirtschaftskammer Vorarlberg. In diesem Zusammenhang haben wir eine FH-Studie in Auftrag gegeben, in welcher die Bedürfnisfelder für Frauen für einen Wiedereinstieg ins Berufsleben analysiert werden sollen. Auch wird die Idee einer einheitlichen Lehrstellenplattform für Vorarlberg umgesetzt werden.
Klar deponiert habe ich beim Minister auch den Wunsch, sich für einen steuerbefreiten Zuschlag für Wochenend- und Feiertagsarbeit stark zu machen.
Was den Energiekostenzuschuss betrifft, muss dieser aus meiner Sicht für 2023 eine Fortsetzung finden. Und sollte es auf europäischer Ebene zu keiner raschen Einigung kommen - was zu befürchten ist - müssen wir uns an den Maßnahmen Deutschlands orientieren. Auch das konnte ich Minister Kocher mit auf den Weg geben, genauso wie den Hinweis darauf, dass die demnächst ablaufenden Covid-Garantien verlängert werden sollten.