

Cyberkriminalität: Verschärfte EU-Richtlinie für mehr Sicherheit bei Unternehmen
Dieter Bitschnau, Obmann der Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, bewertet die neue Cybersicherheits-Richtlinie („NIS2“) der Europäischen Union als wichtigen weiteren Schritt im Kampf gegen Cyberkriminalität.
Cyberkriminalität ist mittlerweile das weltweite Top-Risiko für Unternehmen, die Bedrohung für Unternehmen wächst stetig. Die Auswirkungen reichen vom Betriebsstillstand, Datenverlust über Lösegeldforderungen bis hin zu Reputationsverlust. Dieser Gefahr und den damit verbundenen Folgen trägt die Europäische Union nun Rechnung und erhöht mit der neuen Cybersicherheits-Richtlinie („NIS2“) den Schutz vor Cyberangriffen auf Unternehmen. „Diese neue Richtlinie wird wesentlich mehr Sektoren und Unternehmen umfassen als bisher; betroffen sind insbesondere die Sektoren Abfallwirtschaft und Abwasser, digitale Infrastruktur, Energie, Verkehr und Gesundheit aber auch die öffentliche Verwaltung. In diesen Bereichen gelten für Betriebe ab 50 Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz/Jahresbilanz ab zehn Millionen Euro strengere Regelungen an das Risikomanagement und die Meldepflichten“, sieht Dieter Bitschnau, Obmann der Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, die Richtlinie als weiteren Schritt im Kampf gegen Cyberkriminalität. Auch Lieferketten und Abhängigkeiten von Partnerunternehmen müssen künftig betrachtet werden. Die Umsetzung in nationales Recht soll in Österreich bis Herbst 2024 erfolgen.
Aufgrund der zunehmenden Cyberkriminalität hat die Wirtschaftskammer Vorarlberg vergangenen Sommer die Initiative „Cyber Vorarlberg“ gestartet und unterstützt die Vorarlberger Unternehmen mit einem breiten Maßnahmenpaket. Neben Seminaren und Workshops werden auf www.cyber-vorarlberg.at zahlreiche Maßnahmenvorschläge, Checklisten und Tools kostenlos zur Verfügung gestellt. Darunter findet sich auch ein Cyber-Security-Check, der eine Einschätzung über den Grad der Sicherheitsmaßnahmen und konkrete Verbesserungsvorschläge liefert, sowie ein Versicherungsschutz zur Risikoabdeckung eines konkreten Cyberangriffs.
„Wir müssen alles daran setzen, die Bedrohung durch Cybersicherheitsvorfälle und -krisen zu reduzieren“, hofft Spartenobmann Bitschnau.