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Sommercamp in der Digitalen Lernfabrik: Motivationen und Talente entdecken
Vor Kurzem fand in der Digitalen Lernfabrik im WIFI Dornbirn die letzte Runde der insgesamt vier „Sommercamps“ statt. Für rund 50 junge Teilnehmende standen dabei Themen wie etwa Industrie 4.0 oder Digitalisierung im Fokus. Die Nachfrage war sehr groß und es gibt bereits zahlreiche Anfragen, bei neuerlichen Terminen teilnehmen zu wollen. „Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie jungen Menschen MINT-Inhalte nähergebracht werden können – auf dem Weg des gemeinsamen unbeschwerten, spielerischen Lernens“, resümiert WKV-Direktor Christoph Jenny.
Das Sommercamp bzw. DIGICAMP in der Digitalen Lernfabrik im WIFI Dornbirn ist eines der zahlreichen Projekte im Rahmen der MINT-Strategie, die gemeinsam von der Wirtschaftskammer Vorarlberg, dem Land und der Bildungsdirektion initiiert wurde. In den vergangenen Sommerferien konnten in Summe knapp 50 junge Interessierte gratis am Sommercamp teilnehmen. Kleingruppen von bis zu zwölf Personen tauchten unter An- und Begleitung von Stefan Pöll, dem Projektleiter der Digitalen Lernfabrik, in Themen wie Industrie 4.0 und Digitalisierung ein. „Die DIGICAMPs schickten Jugendliche auf eine spannende Reise durch die Welten von Elektrotechnik, Robotik, 3D-Druck und Automatisierungstechnik. In sechs Lernmodulen und einer Exkursion zu Betrieben des Techniklands Vorarlberg bekamen sie theoretische Grundlagen vermittelt und konnten das Gelernte in der Digitalen Lernfabrik direkt in die Praxis umsetzen. Mit diesem Projekt wird dem Ziel, junge Menschen besonders für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, besonders gut entsprochen. Die große Nachfrage – insbesondere von Mädchen – und auch der Wunsch, erneut an einem Sommercamp teilnehmen zu wollen, sprechen für sich“, freut sich Jenny.
Erfolgreiches Konzept
Der Projektleiter der Digitalen Lernfabrik, Stefan Pöll, kann sich dem nur anschließen: „In den einzelnen Lehrmodulen war die Motivation und die Aufgeschlossenheit der Teilnehmenden sehr hoch. Die Zielsetzung, durch das vielschichtige Konzept in der Breite so detailliert wie möglich aufzuzeigen, was im Bereich Technik und MINT möglich ist, ist uns gelungen. Durch die Bank haben wir positive Rückmeldungen erhalten. Ich bin mir sicher, dass das Projekt in Fortsetzung gehen wird – immerhin haben wir bereits zahlreiche Anfragen, wieder dabei sein zu wollen.“ Im Rahmen der DIGICAMPs galt es etwa, bestimmte Aufgaben entlang der einzelnen Module und anhand praktischer Beispiele zu bewältigen – von der Überlegung und Konzeptionierung über das Programmieren und Konstruieren von Steuerungstechnik (dazu ein Roboter aus dem 3D-Drucker) bis hin zu einem vollständig automatisierten Prozess einer Förderstrecke. Bei der Begleitung der jungen Talente standen Projektleiter Stefan Pöll Lehrlinge aus verschiedenen heimischen Unternehmen zur Verfügung, die in dieses didaktische Konzept der DIGICAMPs eingebunden wurden und dadurch auch selbst wertvolle Eindrücke und Erfahrungen sammeln konnten, die in ihrem Arbeitsalltag hilfreich sind.
Motivation und Energie fördern
Martin Saler, Lehrlingssprecher der Vorarlberger Industrie, konnte sich bereits zum Start der Sommercamps im Juli ein Bild machen und sich mit den jungen Interessierten vor Ort austauschen. Er hat bemerkt, wie groß das Interesse und die Motivation ist, neue Dinge zu lernen, gemeinsam Lösungswege zu finden, sich Gedanken zu machen, wie eine Aufgabe anhand der technischen Möglichkeiten in der Lernfabrik lösbar gemacht werden kann. „Diese Energie bei den jungen Menschen muss auf jeden Fall erhalten werden. Man muss diesen Enthusiasmus erlebt haben und ihn mit allen Mitteln weiter fördern, denn dieser kommt nicht von ungefähr: Die jungen Menschen haben Talente und Fähigkeiten, die sehr beeindruckend sind“, sagt Saler.
Früh ansetzen – Engagement und Zusammenarbeit fördern
Vor allem zu Beginn der Bildungsbiografien junger Menschen muss eine möglichst breite Erlebnis- und Erfahrungsbasis zur Verfügung stehen, die Hemmschwellen abbaut sowie Interessen und Begeisterung fördert. Und genau hier spielen Projekte wie die DIGICAMPs ihre Stärken voll aus: „Sie helfen in einer entspannten Atmosphäre dabei, Kinder spielerisch in die digitale Welt zu führen und die digitalen Kompetenzen im Laufe des Bildungsweges kontinuierlich weiterzuentwickeln“, erklärt der Lehrlingssprecher der Vorarlberger Industrie. In Sachen Nachwuchs in den MINT-Fächern müsse früh mit einer altersgerechten und didaktisch-modernen schulischen Technikausbildung angesetzt werden. „Wie die Sommercamps nun gezeigt haben, ist es dabei sehr wichtig, durchgehende Angebote und Möglichkeiten zu Schaffen – also auch in den Sommerferien und anderer schulfreien Zeit“, betont WKV-Direktor Christoph Jenny. Das große Engagement zahlreicher Netzwerke im Rahmen der MINT-Strategie und die hervorragende, zukunftsorientierte Zusammenarbeit aller Akteur:innen seien von sehr großer Bedeutung. Dass die zahlreichen Projekte und MINT-Initiativen wie das von der Wirtschaftskammer Vorarlberg initiierte Code4Talents oder die DIGICAMPs vor allem auch von den Vorarlberger Unternehmen selbst angetrieben und konsequent unterstützt werden, sei ein sehr gutes Signal: „Auch diese Motivation muss daher mit voller Konsequenz erhalten werden, damit auch künftige MINT-Projekte auf die Unterstützung vonseiten der Wirtschaft zählen können“, betont der Direktor.
Die Lehrmodule
Modul 1: Industrielle Revolution
Modul 2: Smart Factory – die intelligente Fabrik
Modul 3: Steuerungstechnik
Modul 4: Der 3D-Drucker als wesentliches Element der Smart Production
Modul 5: Projektarbeit – Roboter aus dem 3D-Drucker
Modul 6: Abschlussprojekt – Automatisierung einer Förderstrecke
MINT-Strategie Vorarlberg
Die umfassende Strategie wurde auf gemeinsame Initiative der Wirtschaftskammer, des Landes und der Bildungsdirektion von einem Expert:innenteam unter Federführung des BIFO entwickelt. Für die praktische Umsetzung wurden eine zentrale MINT-Koordinationsstelle sowie regionale und lokale Stellen mit jeweils einem MINT-Kümmerer eingerichtet, ein MINT-Wiki dient der Vernetzung aller relevanten Aktivitäten. Die Verankerung in allen Landesteilen und Gemeinden und an möglichst allen Schulstandorten ist wichtig, um Talente und Interessen der Kinder zu erkennen und gezielt zu unterstützen und insgesamt eine erfolgreiche MINT-Community in Vorarlberg aufzubauen.