
_Sams.jpg)
Inflation für die eigenen Finanzierungen nutzen
„Grundsätzlich profitieren Kreditnehmer:innen von der derzeitigen Inflation“, erklärt Arnold Tollinger, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Finanzdienstleister:innen: „Wer die Inflation aber bestmöglich nutzen möchte, sollte beim Zinssatz oder der Umschuldung ein paar Punkte beachten.“ Hier gibt es Tipps des Experten im Überblick:
„Kreditnehmer:innen profitieren von der aktuellen Situation, denn während der nominale Betrag des Kredits gleichbleibt, wird das Geld weniger wert – der Kredit lässt sich leichter zurückzahlen“, informiert Arnold Tollinger: „Allerdings gibt es verschiedene Faktoren, die zu berücksichtigen sind, wie etwa der Zinssatz: Ist dieser fix- oder variabel?“ Der Vorteil bei einem langfristigen Fixzinssatz ist, dass man gegen inflationsbedingte Zinserhöhungen auch langfristig geschützt ist. Bei einem Kredit mit variablem Zinssatz können Zinserhöhungen rasch zu einer Belastung bei der Rückzahlung führen. „Gerade Menschen, die ein Haus bauen oder eine Wohnung erwerben wollen, sollten Überlegungen hinsichtlich einer langfristigen Zinsbindung anstellen“, rät der Fachgruppenobmann und führt aus: „Das ist eine Möglichkeit, das derzeit sehr gute Zinsniveau langfristig abzusichern.“ Es ist allgemein damit zu rechnen, dass die Zinsen für Baufinanzierungen im heurigen Jahr um 0,25 bis 0,5 Prozentpunkte steigen werden. Doch selbst bei einem leichten Anstieg sind die Konditionen immer noch sehr gut.
Umschuldung: Kosten-Nutzen-Verhältnis evaluieren
In Sachen Kredit-Umschuldung rät Tollinger zu einer genauen Abwägung vorab: „Die Ersparnis durch die niedrigeren Zinsen muss größer sein als die Kosten, die durch die Umschuldung entstehen.“ Wegen der Grundbuchänderung oder der eventuellen Pönale entstehen bei der Umschuldung zusätzliche Kosten. Hier geht es also darum, durchzurechnen, welche Variante im Endeffekt besser abschneidet – also günstiger für den Kreditnehmenden ist. „Grundsätzlich gilt: Je höher der noch ausstehende Kreditbetrag ist, je länger der Kredit noch laufen würde und je größer der Unterschied beim Zinssatz ist, desto eher ist eine Umschuldung wirtschaftlich sinnvoll“, erklärt Arnold Tollinger und betont, wie wertvoll die Beratung durch Expert:innen in diesen Fragen ist.
Steigende Nachfrage bei Unternehmenskrediten
Wie die vierteljährliche Umfrage der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) zeigt, steigt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten das dritte Quartal in Folge an. Die Gründe waren Finanzierungsbedarf für Fusionen/Übernahmen, Umstrukturierungen und Anlageinvestitionen. Die Kreditvergabepolitik sei 2021 kaum verändert worden. Lediglich die Margen für durchschnittlich risikoreiche Unternehmenskredite hätten sich in diesem Zeitraum aufgrund der Wettbewerbssituation leicht gesenkt, heißt es von Seiten der Österreichischen Nationalbank. Auch hinsichtlich der privaten Wohnbaukredite berichtet die ÖNB von einer weiterhin hohen Nachfrage.
Geprüfte Berater:innen garantieren fundierte Kenntnisse
„Wichtig ist eine Finanzierungsstrategie, die in Bezug auf die Risikoeinschätzung der individuellen Situation angepasst ist“, hebt der Fachgruppenobmann den unverzichtbaren Nutzen einer kompetenten Finanzberatung zum Schutz der Kund:innen hervor: „Gerade wenn es um Unternehmenskredite, aber auch um die Finanzierung des Eigenheims geht, empfiehlt sich eine Beratung und Einschätzung durch die Vorarlberger Finanzdienstleister:innen.“
Rund 130 Gewerbliche Vermögensberater:innen stehen in Vorarlberg für Fragen und detaillierte Beratungen in Finanzfragen zur Verfügung. Gewerbliche Vermögensberatung ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe. Das heißt, dass für die Ausübung des Berufs eine strenge Befähigungsprüfung absolviert werden muss. Zusätzlich unterliegen die Berufsangehörigen einer Weiterbildungsverpflichtung im Ausmaß von 20 Stunden pro Jahr.