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IT-Fachkräfte sind sehr gefragt
Österreichweit fehlen derzeit mehr als 24.000 IT-Fachkräfte und der Bedarf wird künftig weiter steigen. Dadurch entsteht ein Wertschöpfungsverlust von 3,8 Milliarden Euro pro Jahr. Auch in Vorarlberg haben Unternehmen zunehmend Probleme qualifiziertes Personal zu bekommen. Die Fachgruppe IT in der Wirtschaftskammer Vorarlberg fordert eine Ausweitung der IT-Bildung an den Schulen.
Die Thematik der Stellenbesetzung im IT-Bereich hat sich in den vergangenen Jahren enorm verschärft. Wie der IKT Statusreport des Kärntner Instituts für Höhere Studien (KIHS) belegt, liegt in der IT-Bildung im Hochschulsektor ein wesentlicher Grund dafür. „Sowohl an den Universitäten als auch an den Fachhochschulen ist die Quote derer, die ihr Studium nicht abschließen durchschnittlich höher als bei anderen Studien“, erklärt Horst Kasper, Berufsgruppen-Sprecher der IT in der Fachgruppe UBIT, und führt einen Grund für die hohen Drop-out-Quoten an: „Nicht selten passiert es, dass Masterstudent:innen oder weit fortgeschrittene Bachelorstudent:innen ihr Studium frühzeitig beenden, um einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Viele Unternehmen werben ihre Mitarbeiter:innen direkt von Universitäten oder Fachhochschulen ab.“ Problematisch sind aber jene Student:innen, die in frühen Bachelorsemestern die Bildungseinrichtung verlassen, denn diese gehen der IKT-Branche zum größten Teil ganz verloren.
Fachkräfte im Land halten
Jene jungen Vorarlberger:innen, die ein IKT-Studium an einer Universität anstreben, müssen in Folge nach Wien oder Innsbruck übersiedeln und sind so für den Vorarlberger Markt zunächst nicht greifbar. Erfreulich ist aber, dass rund 85 Prozent der Vorarlberger IT-Student:innen, die ein Studium an einer Fachhochschule absolvieren, dieses an der FH in Dornbirn tun. „Wir sind froh, dass unsere Fachkräfte von morgen sich für eine Ausbildung am Wirtschaftsstandort Vorarlberg entscheiden“, betont UBIT-Fachgruppenobfrau Benedicte Hämmerle.
IT-Bildung als Mittel gegen Fachkräftemangel
Um künftig den Bedarf an IT-Fachkräften decken zu können, fordert die Fachgruppe UBIT eine deutliche Ausweitung der IT-Bildung vor allem in den Volks- und Mittelschulen, aber auch im AHS-Lehrplan sollte Informatikbildung ein fixer Bestandteil des Lehrplanes werden. Wichtig ist es auch aufzuzeigen, dass die Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich IT vielfältig sind, betont Horst Kasper: „Das gängige Klischee, dass IT-Fachkräfte allesamt ‚Nerds‘ sind, ist längst überholt. Die IT bietet eine große Bandbreite an Ausbildungen und ist eine Branche, in der auch Menschen mit Beeinträchtigung einen sicheren Arbeitsplatz finden können.“ Eine Lehre im Bereich der IT-Systemtechnik, der IT-Betriebstechnik oder im Bereich Applikationsentwicklung/Coding bietet eine zeitgemäße Lehrausbildung in einer zukunftsträchtigen Branche, sagt der Berufsgruppen-Sprecher der IT abschließend.