

Existenzbedrohende Situation im Neuwagenhandel
Die massiven Lieferverzögerungen bei Neuwagen bringen Vorarlbergs Kfz-Händler in eine prekäre Lage: „Wir brauchen dringend staatliche Unterstützungsleistungen für unsere Betriebe“, fordert Rudi Lins, Obmann der Fachgruppe Fahrzeughandel.
Derzeit sei die Gefahr groß, dass durch die wohl längerfristig mangelnde Belieferung mit Neuwagen im Fahrzeughandel die Situation noch heuer für zahlreiche Betriebe existenzbedrohend wird. Das Weltgeschehen gebe aktuell wenig Hoffnung auf eine rasche Verbesserung.
„Der Markt bis Mai ist – im Vergleich mit dem bereits sehr schlechten Jahr 2021 – um über 20 Prozent eingebrochen“, sagt Rudi Lins und führt aus: „In den kommenden Monaten wird sich diese Situation noch weiter verschärfen.“ Die Gründe für die Lieferprobleme sind vielfältig und haben ihren Ursprung in der COVID-19 Pandemie: Halbleiter- und Rohstoffmangel sowie unterbrochene Lieferketten durch den erneuten Pandemieausbruch in Asien. Zudem hat sich die Lage durch den Krieg in der Ukraine drastisch zugespitzt.
„Bei einem mittelgroßen Händler bedeutet der Ausfall von 300 Neuwagen einen durchschnittlichen Fehlbetrag von 450.000 Euro, dadurch lassen sich die Kosten kaum oder gar nicht decken“, erklärt der Fachgruppenobmann: „Speziell die Personalkosten fallen ins Gewicht und können nicht mehr durch Kurzarbeit kompensiert werden, da der Beratungs- und Betreuungsaufwand vor Ort, bedingt durch Erklärungen bzw. Abänderungen der verzögerten Bestellungen, massiv gestiegen ist.“
Um Insolvenzen und Kündigungen zu vermeiden, bedarf es dringend staatlicher Hilfe. Eine Lösung angelehnt an den letzten Ausfallbonus, allerdings nur für die Umsätze aus dem Fahrzeughandel ohne Werkstattumsätze, wäre wünschenswert. Beim Ausfallbonus III trat beispielsweise die Situation ein, dass sehr serviceorientierte Betriebe nicht die notwendige Stützung erhalten haben.